Badische Bürgerinitiative kämpft für Bäume und findet Hilfe auf unserer Homepage



Die Initiative „Bürger für Bäume“ in Grenzach-Wyhlen braucht Unterstützung in Öffentlichkeitsarbeit. Sie findet zufällig die Homepage der Bürgerinitiative Baumschutz Hohe Börde und dort die Ausstellung „Dein Freund der Baum“. Die 18 Tafeln werden angefordert und in Grenzach-Wyhlen öffentlich gezeigt.

Die Ausstellung scheint aber auch geeignet als Gerüst für einen Vortrag, der im Freien stattfindet. Die Zuhörer können sich die Ausstellung aufs Handy laden und folgen so den Erläuterungen von Alexandra Rainer und Andreas Krezmar (Foto).

Rainer und Krezmar, Fachwarte für Obst und Gärten, leben in Grenzach-Wyhlen und besitzen eigene Streuobstwiesen. Auch sie stoßen ständig auf das Problem, dass Bäume in Privatgärten und im öffentlichen Bereich falsch beschnitten und verstümmelt werden. Sogar wenn sie in die nahegelegene Schweiz hinüberblicken, finden sie dort das selbe Übel.

Bei Bauvorhaben werden Bäume leichtfertig geopfert, häufig mit fadenscheinigen Begründungen. Oft verstehen Gemeindevertreter nicht, dass es besser ist, einen alten Baum zu erhalten als einen neuen zu pflanzen, weil dieser erst anwachsen muss und Jahrzehnte braucht, bis er den ökologischen Wert des gefällten Baums ersetzen kann.

2021 wurde Alexandra Rainer 2. Vorsitzende im örtlichen Bürgerverein und versucht seitdem, beharrlich und möglichst geschickt den Baumschutz dort einzubringen. Aber in den Köpfen etwas zu bewegen, ist ungeheuer schwer, und es gibt immer wieder heftigen Gegenwind.

Sie stellt fest: Nur wenige Leute verstehen etwas vom Baumschnitt. Der Baum wird zu hoch – einfach kappen! 40 cm dicke Äste werden einfach abgesägt. Dass Pilzeintritt das Leben der Bäume damit stark verkürzt, ist kaum jemandem bewusst.

Während die beiden Fachleute durchaus vier Stunden für den Pflegeschnitt eines einzigen alten großen Baum brauchen, nehmen sich Gemeindebedienstete diese Zeit nicht und haben auch keine Fachkenntnisse dafür. An vorderster Stelle steht das Geld. Welche Gemeinde bezahlt gern 1000 € für einen baumschonenden Schnitt, wenn sie das Ganze vermeintlich auch für 150 € haben kann!

Immerhin gibt es hier und dort hoffnungsvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Schon zweimal setzte Rainer mit dem Bürgerverein auf Gemeindegrundstücken hochstämmige Apfelbäume. Schon seit drei Jahren wird mit großen Kindergruppen Apfelsaft gepresst. Das kommt gut an.

Die Initiative „Bürger für Bäume“ steht noch ganz am Anfang. Vieles, was sie durchmacht, erinnert an die Schwierigkeiten, mit denen unsere Bürgerinitiative in der Hohen Börde ab 2008 viele Jahre zu kämpfen hatte.

Wir wünschen den Initiatoren, daß sie schneller zum Ziel kommen und weniger Rückschläge erleiden müssen. Immerhin können sie ihre große fachliche Autorität in die Waagschale werfen. Und dann ist da noch der Klimawandel, den niemand mehr leugnen kann…

Übrigens: die Ausstellung „Dein Freund der Baum“ wird noch eine Weile im Süden herumgereicht werden, bis sie wieder in die Hohe Börde zurückkommt.