Beamte sind auch nur Menschen: im Zweifelsfall die sichere Seite wählen. Den Buchstaben des Gesetzes so hinbiegen, dass mir jeder denkbare Ärger erspart bleibt. Wer kennt das nicht, auch ohne im Dienst unserer Behörden zu stehen! Eine kräftige Prise dieser Haltung könnte im Spiel gewesen sein, als unser Landkreis sich die historische Birnenallee in der Ortschaft Rottmersleben unter die Lupe genommen hat. Verkehrsrechtlich eine Kreisstraße, im wirklichen Leben eine gepflasterte, ziemlich rumpelige, sehr schmale und deshalb kaum noch befahrene romantische landwirtschaftliche Nebenstraße. Eigentlich dient sie nur noch dazu, einem ziemlich einmaligen Natur- und Kulturdenkmal den Rahmen zu bieten. Wo sonst in ganz Mitteleuropa, sagen Fachleute, gibt es das ein zweites Mal: eine ganze Allee, nur von ausgewachsenen Birnbäumen vieler verschiedener Sorten gesäumt. Vor drei Generationen gepflanzt in der Absicht, sie wirtschaftlich zu nutzen und auch zu pflegen. Die DDR-Planwirtschaft hat die Birnenallee dann vom Nazistaat geerbt, genutzt und notwendigerweise auch gärtnerisch in Schuss gehalten. Das verlangen Obstbäume nun einmal zwingend. Im neuen Deutschland nach 1990 ist die Birnenallee von Rottmersleben ohne Nutzungskonzept und wegen knapper Kassen dann auch ohne regelmäßige Obstbaumpflege geblieben. Die logische Folge kennt jeder Obstbauer: im Laufe der Jahre sammelt sich in den Kronen jede Menge Totholz. Die Birnenallee: Wegwerfen verboten! weiterlesen
Rottmersleber Birnbäume trotzen dem Sturm im Frühjahr 2015
Die umkämpfte Birnbaumallee an der Kreisstraße 1150 in Rottmersleben ist vitaler als gedacht. Sie hat dem letzten großen Sturm in diesem Frühjahr locker widerstanden. 20 Bäume waren zur Fällung markiert, kein einziger davon ist umgefallen. Ein Baum, der allerdings nicht markiert war, hat einen Teil der Krone verloren. Das Straßenverkehrsamt wollte ursprünglich die ganze Allee aus Verkehrssicherungsgründen beseitigen, hat aber offiziell noch keinen Antrag gestellt, wie aus einem Briefwechsel des BUND Sachsen-Anhalt mit dem Umweltamt hervorgeht. Rottmersleber Birnbäume trotzen dem Sturm im Frühjahr 2015 weiterlesen
Übergriffe gegen Bäume im öffentlichen Raum – Gemeinde ermittelt
Nicht selten passiert es, dass Anwohner sich an Straßenbäumen im öffentlichen Raum vergreifen und eigenhändig die Säge ansetzen, weil ihnen das Herbstlaub oder der Schatten mißfällt.
Hier zwei Beispiele aus dem Lämmertal in Niederndodeleben: eine Eiche neben einem Haus und ein Ahorn in einem Rondell am Ende der Straße wurden gekappt. Übergriffe gegen Bäume im öffentlichen Raum – Gemeinde ermittelt weiterlesen
Gute Nachricht – schlechte Nachricht – Obstbäume in der Hohen Börde
Die gute Nachricht zuerst: die Gemeinde hat den NABU Barleben mit der Pflege der Obstbäume in unserer Gemeinde beauftragt. Sie lässt sich das für dieses Jahr 6000€ kosten. Bis Ende März wurden Bäume bei Nordgermersleben und zwischen Bebertal und Rottmersleben geschnitten. Für den NABU sind Yves Bloege (Barleben) und Thomas Koch (Hakenstedt) tätig. Das Ziel ihrer Arbeit ist, „die Bäume wieder in Form zu bringen“ so Thomas Koch, „dazu zählt, die Kronen zu stabilisieren und zu revitalisieren. Obstbäume lassen sich bei regelmäßiger Pflege gut verjüngen, und wer sich jung hält, der wird bekanntlich alt“, schmunzelt der gelernte Gartenbauer. „Die alten Bäume sind insbesondere wegen ihrem hohen Höhlen- und Strukturreichtum für viele Arten wie Fledermäuse, Totholzkäfer aber auch Vögel und Insekten besonders wertvoll. Die Pflege in der 2. Lebenshälfte ist daher für den Erhalt der Obstbäume sehr wichtig, da sie sonst meist vorzeitig aus Verkehrssicherungsgründen beseitigt werden,“ ergänzt Yves Bloege. Gute Nachricht – schlechte Nachricht – Obstbäume in der Hohen Börde weiterlesen
Bürgerinitiative leistet ehrenamtlich Baumpflege
Am Samstag, dem 7. März haben drei Mitglieder der Bürgerinitiative eine Baumpflege-Aktion am Radweg der L49 von Niederndodeleben nach Magdeburg durchgeführt.
Bernd Staschull, der jeden Tag an den Birnbäumen entlang fährt, sah, was ihnen fehlt, und hat die Aktion organisiert. Zum Glück kennen sich einige Mitglieder der BI mit dem Spezialgebiet des Obstbaumschnittes aus.
Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt genehmigte und begrüßte den Einsatz.
80 junge Birnbäume zwischen dem Ortsausgang Niederndodeleben und der Autobahnbrücke wurden von Raupennestern befreit und erhielten einen weiteren Erziehungsschnitt.
Gern würde die Bürgerinitiative die Hecke, die an der Autobahnbrücke steht, verlängern, zumal einige Birnbäume dem Vandalismus zum Opfer fielen. Die Idee zu dieser Nachpflanzung mit einheimischen Sträuchern kam aus der Straßenmeisterei. Inzwischen gibt es dort Bedenken. Das Personal der Landesstraßenbaubehörde ist so ausgedünnt, dass der damit verbundene Pflegeaufwand gescheut wird. Deshalb ist auch unklar, ob und wann die restlichen Birnbäume von der Autobahnbrücke bis zum Ortseingang Magdeburg den notwendigen Pflegeschnitt bekommen.